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Mittwoch, 26. Oktober 2016

Medicine-Mittwoch: die Lunge #Physiolife 2016,11

Nachdem ich euch beim letzten Mal die Anatomie vom Herzen und etwas über den Herzinfarkt berichtet habe, kommt heute die Lunge dran. Diese beiden Themen waren auch in meiner Ausbildung die ersten, die wir genauestens durchgesprochen haben. Man versteht sie sehr schnell, es gibt keine vielen komplizierten Dinge. Ich versuche, alles kurz und verständlich darzustellen. 




Wie ist die Lunge aufgebaut und was ist ihre Hauptaufgabe?

Die Lunge ist in 2 Hälften aufgeteilt, eine linke und eine rechte. Diese bestehen jeweils nochmal aus kleineren Lappen und Segmenten. Die linke Lunge ist insgesamt etwas kleiner als die rechte, da sich das Herz noch auf der linken Seite befindet. Oben ragen unsere Lungenflügel (so nennt man eine Hälfte) sogar bis über das Schlüsselbein hinaus, unten sind sie am Zwerchfell angewachsen. Seitlich sind sie durch die Rippen begrenzt. 
Durch die Verbindung mit dem Zwerchfell, welches unser wichtigster Einatemmuskel ist und sich bei der Atmung nach unten absenkt, wird die Lunge bei der Atmung nach unten gezogen und es entsteht ein Unterdruck. Luft kann also einströmen, wir können einatmen. 
Bei der Ausatmung geht das Zwerchfell wieder in seine Ursprungsposition zurück, wir atmen aus. 
Die Lunge muss also sehr elastisch sein, um dem Brustkorb, den Rippen und den Muskeln in alle Richtung zu folgen, sich auszubreiten und nachher auch wieder zusammenziehen zu können. 


Wie viel Sauerstoff kann die Lunge aufnehmen und abgeben? 

Man sagt, durchschnittlich atmet ein Mensch 12-18 Mal in der Minute. Mit einem Atemzug können wir ca. 0,5l Luft einatmen, das heißt in der Minute atmen wir ungefähr 7,5 l Luft ein. Wenn ein Mensch jetzt aber verstärkt einatmet, kann er 2-3 l zusätzlich aufnehmen. Dagegen können wir nur 1 l mehr ausatmen, wenn wir wollen. Versucht doch einfach mal, verstärkt Luft einzuatmen, und dann versucht ihr, verstärkt Luft auszuatmen und ihr werdet sehen, dass das tatsächlich nicht so einfach ist. 
Einen erheblichen Teil, nämlich 1,1 l werden wir nie ausatmen könne, egal wie sehr wir es auch versuchen. Das heißt, wir haben immer Luft in der Lunge, man spricht hier vom so genannten Residualvolumen. Das ist wichtig, damit die Lunge beim ausatmen nicht in sich zusammenfällt. 
Diese Werte sind aber natürlich alle nur unter Vorbehalt. Schaut ihr in 10 Büchern nach, werden euch 10 verschiedene Antworten geliefert. Das liegt daran, dass eben jeder Mensch anders ist und somit ist der Durchschnitt bei unterschiedlichen 1000 Menschen auch leicht verschoben, die Richtung ist natürlich die gleiche. Unsere Atemkapazität hängt eben von unserem Geschlecht, dem Körperbau, der Muskulatur, der Körpergröße, dem Gewicht und dem Trainingszustand ab. 

Wichtig ist doch auch eigentlich nur, dass unsere aller Lunge ihre Arbeit macht, wir fröhlich durch die Weltgeschichte laufen können und uns keine Gedanken übers Atmen machen müssen, denn das macht unser Körper von ganz alleine. 

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